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Der Barbet

Der Barbet – auch französischer Wasser­hund ge­nannt – ist eine der äl­testen fran­zösi­schen Hunde­rassen. Ihre Herkunft ist nicht geklärt, Aufzeich­nungen und Bilder des Barbets gehen bis ins 16. Jahr­hundert zu­rück. Interessierte finden auf der Link-Seite hilfreiche und informative Quellen.

Der Barbet ist ursprünglich als Appor­tier­hund für die Jagd auf das Wasse­rwild ge­züchtet wor­den, jagd­lich ge­führt wer­den heute aber nur wenige Barbets. Seine jagd­lichen Eigen­schaften er­weisen sich im Hunde­sport für die Dummy- und Fährten­arbeit als sehr nütz­lich. Selbst­verständ­lich liebt der Barbet – wie es sich für einen rich­tigen Wasser­hund gehört – das Schwim­men und Spielen im Wasser.

Das außergewöhnliche, gelockte Fell sorgt da­für, dass der Barbet mehr und mehr an Popu­la­rität gewinnt und man als Be­sitzer immer wieder auf den Hund an­ge­sprochen wird. Das Fell bedarf aller­dings auch eini­ger Pflege. Wenn der Barbet rasse­typisch lang­haarig ge­halten werden soll, muss das Fell min­destens einmal in der Woche gut aus­ge­bürstet werden, um Ver­filzungen vor­zubeugen. Mit etwas Übung und den rich­tigen Bürsten ist dies aber kein Pro­blem.

Der Barbet ist ein geselliger, arbeits­freudiger Familien­hund, der nicht nur die Kin­der, son­dern auch alle an­deren Familien­mit­glieder gern zum Spielen auf­fordert. Der Barbet hat einen sehr sozia­len Cha­rakter, er hat gern sein Ru­del um sich und ist im Haus eher ruhig und ent­spannt. Dies ist aber nur die eine Seite des Barbet. Die andere Seite ist der eifrige Hund, der laufen, ar­beiten, spie­len und seinem Hunde­führer ge­fallen möchte.

Der Barbet ist ein aktiver Hund, der seinen Platz in der Fa­milie verdient. Wie eigent­lich jeder Hund, be­nötigt der Barbet sinn­volle Be­schäftigung und eine ge­sunde Por­tion Auf­merk­samkeit.

FCI-Standard Nr.105 vom 5. Juli 2006

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Übersetzung Doris Czech

Ursprung Frankreich

Datum der Publikation des gültigen Original-Standards 21.02.2006

Klassifikation FCI

  • Gruppe 8 — Apportier-, Stöber- und Wasserhunde
  • Sektion 3 — Wasserhunde
  • Mit Arbeitsprüfung

Verwendung Wasserhund für die Jagd auf Wasser­vögel. Der Barbet ist, wie alle Was­ser­hunde, mehr als nur ein reiner Appor­tier­hund, er muss das Wild, das sich in der Wasser­be­pflanzung versteckt hält, suchen, auf­stöbern und auf­scheuchen. Er appor­tiert dann das von seinem Be­sitzer ge­schossene Wild. Kälte­un­empfind­lich, er geht bei jedem Wetter ins Wasser.

Kurzer geschichtlicher Abriss Sehr alte Rasse, in ganz Frankreich verbreitet, wird für die Jagd auf Was­ser­wild verwendet und wurde bereits seit dem 16. Jahr­hundert in meh­reren Wer­ken be­schrieben oder er­wähnt.

Allgemeines Erscheinungsbild Ein Hund von mitt­leren Körper­pro­portionen, mitt­lerer Größe, ein be­sonderes Merk­mal der Rasse ist eine dicke, wol­lige Be­haarung, die einen wirk­samen Schutz gegen Kälte und Feuch­tig­keit ge­währ­leistet. Das Haar­kleid formt einen Bart (frz. barbe) am Kinn, welcher der Rasse ihren Namen ge­geben hat.

Wichtige Proportionen Fang etwas kürzer als der Schädel. Die Länge des Kör­pers, ge­messen vom vor­dersten Punkt des Schul­ter­gelenks bis zum Sitz­bein­höcker, ist etwas größer als die Wi­der­rist­höhe.

Verhalten/Charakter (Wesen) Ausgeglichen, sehr Führer bezogen, sehr gesellig, wasser­freudig, auch wenn das Was­ser sehr kalt ist.

Kopf Das Haar des Schädels muss bis auf den Nasen­rücken fallen. Der Bart ist lang und dicht; der Schnurr­bart bedeckt den gesamten Nasen­rücken; er ist sehr dicht.

Oberkopf

  • Schädel: Gerundet und breit
  • Stop: Ausgeprägt

Gesichtsschädel

  • Nasenschwamm: Breit, mit gut geöffneten Nasenlöchern; schwarz oder braun, abhängig von der Farbe des Haarkleides.
  • Fang: Ziemlich kantig. Der Nasenrücken ist breit.
  • Lefzen: Dick, gut pigmentiert, völlig mit langen Haaren bedeckt. Der Rand der Lefzen ist schwarz oder braun.
  • Kiefer / Zähne: Kiefer von gleicher Länge. Scherengebiss. Kräftige Zähne. Gut entwickelte und gut angeordnete Schneidezähne.
  • Augen: Rund, vorzugsweise dunkelbraun. Der Rand der Augenlider ist schwarz oder braun.
  • Ohren: Tief angesetzt (auf Augenhöhe oder etwas darunter), lang, flach, breit, mit langem Haar bedeckt, das Stränge bildet. Wenn sie vor der Nase zusammengebracht werden, übertreffen sie (inklusive Haar) deren Spitze um wenigstens 5 cm. Der Knorpel der Ohrmuschel reicht über den Lefzenwinkel hinaus.

Hals Kurz und kräftig.

Körper

  • Rücken: Fest, mit gut gefestigter Oberlinie.
  • Lende: Gewölbt, kurz und kräftig.
  • Kruppe: Von der Seite betrachtet gerundet, in Verlängerung der oberen Linie der Lendenpartie, harmonisch übergehend.
  • Brust: Breit, gut entwickelt, tief, bis zu den Ellbogen hinabreichend; gerundeter, aber nicht tonnenförmiger Rippenkorb.

Rute Leicht erhoben, über die Horizontale hinausgehend getragen, wenn der Hund in Aktion ist, tief angesetzt, an ihrer Spitze einen leichten Haken bildend.

Gliedmaßen

Vorderhand

  • Schultern: Schräg gelagert. Der Schulterblatt-Oberarm-Winkel (Scapulo-Humeral) variiert zwischen 110 und 115°.
  • Oberarm: Kräftig und muskulös.
  • Unterarm: Gerade, kräftiger Knochen, senkrecht, vollständig mit langem Haar bedeckt.

Hinterhand

  • Oberschenkel: Leicht schräg, stark bemuskelt.
  • Sprunggelenk: Tief, gut gewinkelt.
  • Hintermittelfuss: Senkrecht

Pfoten Rund, breit, behaart.

Gangwerk Leichtfüßiges Gangwerk, die Gliedmaßen bewegen sich auf einer Li­nie mit dem Kör­per. Mittelmäßiger Vortritt und guter Schub der Hinterhand.

Haut Verhältnismäßig dick.

Haarkleid

Haar Lang, wollig, lockig; kann Schnüre/Stränge bilden. Das Haarkleid ist dicht, es bedeckt im na­tür­lichen Zustand be­lassen den ganzen Körper. Dies ist ein wesent­liches Merk­mal der Rasse. Das Haar des Barbet wird in einer spe­ziellen Art und Weise gepflegt, um seiner Ar­beit wie auch der Er­haltung zu ent­sprechen.

Farbe Einfarbig schwarz, grau, braun, lohfarben (falb), sandfarben, weiß oder mehr oder we­niger ge­scheckt. Alle Schat­tie­rungen von loh­farben und sand­farben sind er­laubt. Die Schat­tie­rung sollte vor­zugs­weise am ganzen Kör­per die­selbe sein.

Größe

  • Rüden: 58 cm bis 65 cm Widerristhöhe
  • Hündinnen: 53 cm bis 61 cm Widerristhöhe
  • Mit einer Toleranz von ±1 cm.

Fehler Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler an­ge­sehen werden, des­sen Be­wertung in genauem Ver­hält­nis zum Grad der Ab­weichung stehen sollte und dessen Ein­fluss auf die Gesund­heit und das Wohl­befinden des Hundes zu beachten ist.

  • Feiner und schmaler Kopf, dünner und zu langer Fang, dünne Lefzen.
  • Rückbiss oder Vorbiss. Kreuzgebiss.
  • Helle Augen.
  • Hoch angesetzte Ohren (höher als Augenhöhe), dünn, kurz, schmal.
  • Hals dünn und lang.
  • Weicher Rücken.
  • Lendenpartie lang und schwach.
  • Gerade Kruppe.
  • Schmale Brust.
  • Hoch angesetzte Rute, über den Rücken gebogen, eingerollt oder an die Kruppe oder die Lende gepresst. Rutenlos oder zu kurze Rute (Anourie, Brachyourie).
  • Steile Schulter.
  • Dünner Oberarm.
  • Vorderlauf mit feinen Knochen, Befederung.
  • Hinterhand: Flacher Oberschenkel, gerades Sprunggelenk, Befederung; Vorhandensein von Afterklauen: Feine und schmale Pfoten, ohne Behaarung.
  • Dünne Haut.
  • Kurzes Haar, harsch, nicht wollig, nicht lockig.
  • Farben: Alle außer den im Standard aufgeführten Farben.

Ausschließende Fehler

  • Aggressiv oder übermäßig scheu.
  • Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.
  • N.B.: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.